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Eine Flut von Wahrheit gegen die Hetze:
Bastion gegen den Antisemitismus
das Online-Magazin Hagalil

Von Anja Bochtler, badische zeitung, 06-07-02 p. 35

Wer sich vor wenigen Jahren im Internet über jüdische Feiertage informieren wollte, geriet schnell auf antisemitische Seiten. Dort wurden die Suchmaschinen bei Begriffen wie "Schabath" oder "Purimfest" als erstes fündig. Das hat sich inzwischen geändert: Hagalil, das größte jüdische Online-Magazin Europas, setzt der braunen Flut ein Noch-Mehr an seriöser Information entgegen.

"100 Seiten Wahrheit gegen jede Seite Lügen und Hass" ist das Motto des Magazins. Mit mittlerweile mehr als 65.000 Dateien informiert es über jüdisches Leben in Europa und Israel - und versucht damit, Leute wie Horst Mahler schon rein quantitativ zu verdrängen. Der nach rechtsaußen gedriftete ehemalige RAF-Anwalt ist einer von denen, die das Internet für ihre rechtsextreme Propaganda nutzen. Das Purimfest beschrieb er auf seiner Website als "finstere Orgie" und "blutigen Rausch", in dem Juden die "Abschlachtung der persischen Widersacher" feiern würden.

Hagalil erreicht inzwischen jeden Monat 140.000 Leser: Hauptsächlich Schüler und Studierende besuchten die Seiten, sagt David Gall. Er hat das Online-Magazin 1995 gegründet. Inzwischen helfen drei hauptberufliche und zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter mit, Informationen über das Judentum zu verbreiten und Foren zum Diskutieren zu bieten. Für ganz besonders wichtig halten das die Betreiber gerade da, wo es kaum Juden gebe - wie in Deutschland.

1.300 antisemitische Seiten standen laut Verfassungsschutz zu Jahresbeginn im Netz - 65 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Gall schätzt, dass sich mindestens 80 Prozent aller rechtsextremen Propaganda auf Juden bezieht: "Irgendwann landet man immer bei der jüdischen Weltverschwörung." In ihrem Antisemitismus seien sich alle Rechtsextremisten weltweit einig. Aber nicht nur sie: "Wie tief in der Mitte der Gesellschaft antisemitische Stimmungen wurzeln, zeigt sich zurzeit auch in den Foren der FDP", sagt Gall. Ein anderes Beispiel: Ein Geschichtslehrer bemängelte in einem haGalil-Forum, dass es zu viele und zu große Synagogen für nur wenige Juden gebe. Antisemitismus - als "gut gemeint" getarnt: "Er meinte, wir sollten uns überlegen, welche Stimmung das bei den Deutschen wecken würde."

1997 entwickelte Hagalil das weltweit erste "Formular zur Meldung rechtsextremer Seiten". Seither gehen monatlich durchschnittlich 200 Meldungen von Lesern ein, berichtet Gall. Anwälte, die ehrenamtlich mitarbeiten, überprüfen sie und erwirken gegebenenfalls eine gerichtliche Verurteilung. Mit großem Erfolg: "Mehr als die Hälfte der Fälle, die sanktioniert werden, sind durch unser Formular vor die Gerichte gelangt." Mahlers Website ist übrigens inzwischen gesperrt - allerdings nicht wegen der Inhalte: "Anlass war, dass er seine Rechnung drei Monate nicht bezahlt hatte", sagt Gall.

- www.hagalil.com

hagalil.com 26-07-02


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